Mein Leben mit den Pferden

Ich als kleines Mädchen mit dem Pferd von meiner Grossmutter

Ich denke, das Pferdevirus wurde mir von meiner Grossmutter in die Wiege gelegt. Schon seit ich denken kann haben die Pferde einen grossen Stellenwert in meinem Leben. Ich hatte das Glück, dass meine Grossmutter ihre 2 Pferde bei uns im Stall eingestellt hatte. Somit konnte ich jede freie Minute im Stall verbringen.

Ich als kleines Mädchen mit dem Pferd von meiner Grossmutter

Die Entscheidung, als Pferdefachfrau Klassisches Reiten in den Pferdeberuf einzusteigen, ist mir zuerst nicht ganz leichtgefallen. Ich wollte mein Hobby, meine Leidenschaft nicht zum Beruf machen. Diese Gefühle, die ich als Teenager hatte, waren nicht falsch. Der Erfolgsdruck, der Kostendruck und der Druck, möglichst schnell möglichst viel zu erreichen hat immer einen grösseren Stellenwert eingenommen. 

Die angewandten Trainingsmethoden waren für mich teilweise  weder vertretbar noch fair. Wenn es funktioniert, hatte man Glück, denn einen Plan B gab es nicht wirklich. Meine Leidenschaft und Freude an den Pferden ist für eine gewisse Zeit verloren gegangen. Es kam sogar so weit, dass ich daran gedacht habe, mein Pferd zu verkaufen. 

 

Foto von mir als ich im Springsport noch weniger mehr aktiv war
Foto von mir als ich im Springsport noch weniger mehr aktiv war
Christine und ihre Stute Bacci traben Liberty zusammen über denn Platz.
©Lea Styger

Aber aufzuhören war auch keine Lösung. Mir wurde klar, dass ich etwas verändern muss. Ich will, mit meiner Arbeit das Leben der Pferde verbessern.

Schon während der Ausbildung habe ich gemerkt, dass ich einen guten Draht zu den Pferden habe, die mit dem normalen System nicht wirklich zurechtgekommen sind.

2015 ist meine sensible Stute Baccarole in mein Leben getreten. Durch Ihren sehr starken Charakter wurde sie als unreitbar abgestempelt. Ich konnte mit Baccarole keine Turniererfolge feiern, sie ist jedoch mein grösster Lehrmeister, meine treue Begleiterin, die mir immer wieder zu spüren gibt, was richtig und was falsch ist.

Christine und ihre Stute Bacci traben Liberty zusammen über denn Platz.
©Lea Styger

Ich habe im Natural Horsemanship eine gegenseitige Kommunikation mit den Pferden gefunden, die für mich zu 100% stimmt. Sie basiert auf gegenseitigem Respekt und Vertrauen.

Ich bin davon überzeugt, dass man durch Natural Horsemanship Charaktereigenschaften von Pferden besser lesen und verstehen kann. Es ist für mich nicht einfach eine Trainingsart, es ist eine Lebensphilosophie, wie man mit den Pferden spricht und mit ihnen umgeht.

Kurze Eckdaten im meiner bisherigen Laufbahn mit den Pferden:

Auf dem Zaun sitzen und die gemeinsame Zeit mit dem Pferd geniessen
Christine Derungs